Es gibt viele Prüfmethoden zur Charakterisierung der gummitechnischen Eigenschaften. Am häufigsten werden folgende Eigenschaften gemessen:

Druckverformungsrest - Zugverformungsrest

Unter Druck und Zug verformt sich Gummi und kehrt nach der Entlastung selten zur ursprünglichen Form zurück. Die geometrische Differenz zwischen Anfangszustand vor Belastung und Endzustand nach der Entlastung wird Druckverformungsrest oder Compression set oder Setzverhalten genannt.

Reißfestigkeit - Reißdehnung

Gummiwerkstoffe haben eine hohe Dehnungsfähigkeit bei im Vergleich zu Metallen und Kunststoffen niedriger Zerreißfestigkeit, der Kraft zum Zeitpunkt des Reißens eines Prüfkörpers unter maximaler Dehnung. Zug-Dehnungsprüfungen werden oft nach dem Einfluß von Medien, Temperatur und Bewitterung durchgeführt. Die Konstanz der Werte ist meistens wichtiger als die absoluten Ausgangswerte. Da Gummiprodukte nur selten bis an ihre Dehngrenze beansprucht werden, bestimmt man auch die Zugfestigkeit bei geringeren Dehnungen, die Modulwerte.

Härte

Die Härte wird mittels einer definierten Spitze gemessen, deren Eindringtiefe unter einer festgelegten Kraft auf eine Skala übertragen wird. Es gibt zehn verschiedene Härtemeßmethoden, die gebräuchlichsten sind die nach Shore und IRHD. Ein weiches Material ergibt niedrige Härtezahlen, ein hartes hohe. Die Skala der Shorehärte A reicht von 10° bis 95° A.

Abriebwiderstand

In vielen Anwendungen wird Gummi auf Verschleiß und Abnutzung beansprucht. Zur Charakterisierung wird der Materialverlust unter dem Einfluß einer definierten, reibenden Kraft gemessen. Die erhaltenen Werte sind schwierig reproduzierbar, weil beim Verschleißverhalten auch die Temperaturstabilität, die Elastizität, der Weiterreißwiderstand und der Einreißwiderstand eine Rolle spielen.

Elastizität

Die wohl wichtigste Gummieigenschaft ist die Elastizität. Sie wird als Rückfederungsweg eines definierten Aufprallkörpers bestimmt.